Tanja Kanton, Brixen
Masterstudiengang „Bildungswissenschaften für den Primarbereich“ an der Freien Universität Bozen
Nachdem ich die Aufnahmeprüfung bestanden habe, studiere ich nun seit 2017 „Bildungswissenschaften für den Primarbereich“ an der Freien Universität Bozen.
Der Einstieg ins Studium ist mir sehr leicht gefallen, was ich darauf zurückführe, dass sich die ersten beiden Semester größtenteils auf die „Allgemeine Pädagogik und Didaktik“ konzentrieren und ich mir diese Grundlagen teilweise schon während meiner Oberschulzeit am Maria-Hueber-Gymnasium angeeignet hatte und darauf aufbauen konnte. In den weiterführenden Semestern liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Pädagogik und Didaktik der einzelnen Fächer, die später unterrichtet werden können.
Fachdidaktisches Wissen bildet eine solide Grundlage, die in den jährlichen Praktika an den deutschen und italienischen Kindergärten und Grundschulen des Landes erprobt, erfahren und hinterfragt werden kann. Hilfreich ist dabei die Lernwerkstatt mit ihren vielseitigen didaktischen Materialien, die Anregung und Unterstützung beim Planen von didaktischen Einheiten bietet.
Die Mehrsprachigkeit bildet einen tragenden Pfeiler der Universität Bozen und ihrer Außensitze in Brixen und Bruneck. Dies ermöglicht es mir und meinen Mitstudierenden das Sprachniveau C1 in drei Sprachen zu erreichen.
Im „Censis“ Ranking befindet sich die Freie Universität Bozen auf Platz eins der nicht-staatlichen, kleinen Universitäten mit bis zu 5000 Studierenden. (vgl. www.censis.it, edizione 2020/21) Obwohl die Freie Universität Bozen auch in anderen, weltweiten Rankings gut abschneidet, scheint sich ihr Ruf gerade bei den Südtirolerinnen und Südtirolern noch bewehren zu müssen. Die Entscheidung für die Uni „vor der Haustür“ wird nicht immer allzu positiv aufgenommen, was mich anfangs verunsichert hat.
Obwohl es nach der Matura erstmal verlockend gewesen wäre, eine Universität im Ausland zu besuchen, würde ich die Nähe zu meinem Wohnort nun zu den Vorteilen der Uni Brixen zählen: Mir bietet das nämlich die Möglichkeit, Berufserfahrungen in dem Umfeld zu sammeln, in dem ich später tatsächlich arbeiten werde – ohne Bedenken an eventuelle Anerkennungsschwierigkeiten.
Basierend auf meiner Erfahrung würde ich den Studiengang „Bildungswissenschaften“ all jenen raten, die das Ziel verfolgen, später als pädagogische Fachkraft oder Lehrperson junge Menschen in ihrem Wachsen und Lernen zu begleiten und zu fördern.
Den Maturantinnen wünsche ich von Herzen ein erfolgreiches letztes Oberschuljahr und einen guten Start ins Unileben! Viel Glück!