Internationaler Weltmädchentag 2014

Ein guter Raum für Mädchen: Das Maria-Hueber-Gymnaisum in Bozen

Der 11. Oktober wurde von den Vereinten Nationen zum Welt-Mädchentag erklärt. Wie junge Frauen ihr Leben heute entwerfen, welche Fragen und Ängste sie haben, darüber wird am Maria-Hueber-Gymnasium in Bozen viel nachgedacht.

 
 
 
Foto: Maria-Hueber-Gymnasium
Ein paar Blitzlichter zum Internationalen Mädchentag.
Direktorin Heidi Hintner setzt sich seit Jahren für die Stärkung von Mädchen und jungen Frauen ein und ist davon überzeugt, dass es gerade heute, in kontroversen Zeiten, die Aufrechterhaltung und Förderung der Selbstbestimmung von Mädchen brauche, um sie fit für das Leben zu machen. Mädchen haben unterschiedliche Lebensentwürfe und sind vielfach mit widerstrebenden Erwartungen, Befürchtungen und Zuschreibungen konfrontiert. Die Maturantin Lena Lintner benennt dies so: „Mädchen sind vielfach einem viel größeren öffentlichen Druck als Buben ausgesetzt, was Schönheitsnormen und Ästhetik betrifft. Sie stehen unter einem großen gesellschaftlichen Druck.“ Es gibt viel Unsicherheit und Orientierungslosigkeit im Bezug auf das eigene Frausein und krankmachende Weiblichkeitsbilder mit Botschaften der Verfügbarkeit des weiblichen Körpers, der Sexualisierung sowie Magersucht und Bulimie.
Andererseits gibt es viel Kraft und Energie; Lisa Bachmann betont die wichtige Rolle von Mädchenfreundschaften: „Mädchen pflegen Freundschaften auf ganz besondere Weise, sie können gut zuhören, stehen anders als Buben in der Welt.“ Sybille Malojer mag es, verschiedene Frauenrollen auszuprobieren und sich darin neu zu entdecken: „Wir sind gleichberechtigt, wir haben gleiche Chancen!“ Mädchen lernen und erfahren aber auch, dass die Welt so organisiert ist, dass Männer mehr als Frauen verdienen und dass es nicht immer gerecht zugeht. Samantha Albanese meint: „Wir haben viel Zukunft, weil wir gut vorbereitet sind, bessere Schulabschlüsse haben und immer mehr Führungspositionen übernehmen.“
Laut Hintner brauchen Mädchen Ermutigung und Bestärkung auf ihrem selbstbewussten Weg genauso sehr wie das kritische Infragestellen ihres Handelns, wenn es konform ist oder nur darum geht, zu funktionieren: „Welche Sehnsüchte, Wünsche, Ideen für die Welt haben Mädchen und junge Frauen heute? Welche Vorstellungen haben sie vom guten Leben, welche Werte verfolgen sie? Darüber wird am Maria-Hueber-Gymnasium nachgedacht.